Fieberblasen

Herpesviren sind eine mehr als 200 Millionen Jahre alte Virusfamilie, die sich sehr gut an ihre Wirte anpassen kann und so oft unerreicht von der Immunantwort des Wirtes bleibt. Dies ist der Grund für den vielfach rezidivierenden Verlauf von Herpes-Infekten.

Fieberblasen zählen zu den häufigsten Herpes-Erkrankungen. Rund 90 % der Bevölkerung haben eine Infektion hinter sich, aber nur ein Teil der Menschen reagiert mit Fieberblasen. Die Auslöser sind unterschiedlicher Natur, wie zB. intensives Sonnenlicht, Stress, Fieber, Erkrankungen mit einer Schwächung des Immunsystems, und variieren von Mensch zu Mensch.

Die Lokalbehandlung ist im Anfangsstadium mit Rötung und Jucken am effektivsten. Wichtig ist das konsequente, wiederholte Auftragen antiviraler bzw. virustatischer Cremen mit Aciclovir, Penciclovir, oder Docosanol. Melissen Trockenextrakt sowie die Kombination aus Zink und Heparin wirken ebenfalls virustatisch und können nicht nur im Anfangsstadium sondern bis zum vollständigen Abheilen angewendet werden. Letztere können bereits für Kinder ab 6 Jahren verwendet werden und Docosanol und der Melissen Trockenextrakt sind auch zur Behandlung von Fieberblasen in Schwangerschaft und Stillzeit geeignet. Oral kann reines L-Lysin, eine Aminosäure, zu einem rascheren Abklingen der Fieberblasen beitragen.

Bei Begleiterscheinungen wie hohem Fieber und starken Schmerzen, Ausweitung der Blasen auf Kinn oder Nase, oder falls die Bläschen nicht innerhalb weniger Tage verschwunden sind, ist ein Arztbesuch erforderlich.

Besonders wichtig ist bei einer Infektion auf die Hygiene zu achten, da die Viren primär durch Schmierinfektion übertragen werden. Ein separates Handtuch ist Pflicht und das gemeinsame Benutzen von Trinkgläsern logischerweise tabu. Zusätzlich ist ein Lippenstift mit hohem Lichtschutzfaktor zu empfehlen. Bei häufig wiederkehrenden Infekten können pflanzliche Arzneimittel zur Stärkung des Immunsystems hilfreich sein.